Selten gibt es Pilze, die so markant sind wie der Phallus impudicus oder die sogenannte Stinkmorchel.
Essen – Schauen – Riechen……….alles ist Besonders!
Sie beginnen, sich wie Ping-Pong Bälle aus der Erde zu schieben. Da sind sie noch weiß und geschlossen. Im Wald gibt es Stellen, da schaue ich extra hin, weil es wie auf einer Driving Range auf einem Golfplatz aussieht.
In diesem Pilzstadium (hier heißt es noch Hexen-Ei) kannst du diesen Pilz sogar essen.
Ein Schnitt mit dem Pilzmesser (in der Mitte durch) und schon gibt es ein kleines WOW.
Die Zeichnung ist interessant und dadurch ist der Pilz unverwechselbar.
Die mittlere Schicht in weiß kannst du jetzt schon im Wald schnabulieren.
Hard-Core-Pilzkenner haben für diesen Fall einen Salzstreuer dabei. Einmal Salz darüber, wenn du zu diesen gehörst, oder puristisch rauskratzen.
Hör jetzt zum Lesen auf, wenn du selber auf den Geschmack kommen möchtest.
Ja, richtig! Der Gaumen wird mit Krengeschmack verwöhnt.
Manche Freaks sammeln ein paar dieser Hexeneier, schälen sie zuhause (die Angelegenheit ist pfui, da glitschig) und schneiden die geschälten Hexeneier in dünne Scheiben und braten sie kross. Ich hab es einmal gemacht.
Wichtig ist, diesen Pilz nur im Hexen-Ei Stadium zu essen. Und roh nur ganz wenig davon.
WARUM?
Das Spektakel beginnt fast zeitgleich.
Aus den Hexeneiern schieben sich Phallussymbole.
Ab hier Nase zu und schauen.
Alle Größen, alle aufrechten und nicht so aufrechten Phalluspilze stehen oder liegen da im Wald rum.
Spätestens ab jetzt weißt du nicht mehr, warum du diesen Pilz jemals essen konntest!
Der Geruch schwabbert durch solche Wälder. Ein bisschen wie Aas.
Auf dem Pilz Fliegen und Insekten, die nun die Sporen verbreiten.
Pikantes Detail am Rande: Die Tochter des Evolutionsforschers Charles Darwin, Henriette Emma Darwin, hat sich an deren Gestalt Anstoß genommen und war um die Sittsamkeit der jungen Damen besorgt, und hat die Hexen-Eier heimlich aus dem Wald gesammelt und vernichtet.
Vielleicht kochte auch sie schon vegan!
Das hab ich in einem tollen Pilzbuch für die ganze Familie gelesen. Das Buch heißt „Pilze zum Genießen“ von Rita und Frank Lüder.
Wie komme ich jetzt zu einem guten Schluss?
Da die Phallussymbole von Mai bis November wachsen, zahlt es sich aus, nach diesen zu suchen.
Manchmal einfach nur der Nase nach!