Entschleunigung

Entschleunigung – eine Kunst, bei der es bei mir oftmals hakt.

Ein gestraffter Zeitplan, Druck etc. verhindert die Entschleunigung oftmals.

Heute aber haben wir Zeit, mein Mann und ich.

Wir haben alle Zeit der Welt.

Der eine schneidet die Rosen, der andere kocht.

Die elektrischen Geräte bleiben im Schuppen. Kein Gedröhn von Heckenschere und Motorsäge und weiß  ich noch was, womit man eine dicke, alte Rosenstaude sonst noch schneiden könnte.

Dies wäre zwar meine bevorzugte Variante gewesen, da schnell, zack-zack und fertig.

Ich bewundere meinen Mann, in seinem Tun und der Hingabe dabei. Er schneidet die Rosen, liebevoll, eine nach der anderen, mit der guten alten Baumschere.

Meine Anti-Entschleunigungsfrage: „Dauert es dir nicht zu lange“?  Er sieht mich an, als käme ich vom Mond, und bei mir fällt der Groschen.

Mein Mann ist ein 1A-Entschleuniger und ich eine 1A-Antreiberin.

Ich will auch entschleunigen, und auch etwas tun dabei. Also mache ich Apfelstrudel nach ganz alter Art.

Wichtig: ich will, nicht ich muss!

  • Strudelteig selber machen – rasten lassen –
  • währenddessen die Äpfel stückeln (die aller-allerbesten Äpfel sind die Klaräpfel. Wenn der Nachbar welche hat, sind es meist Unmengen, und du bekommst sicher welche.) Bei den Klaräpfeln unbedingt die Schale dranlassen, die zergeht beim Kochen, und es spart Zeit (ätsch Gabi, erwischt wegen der Zeit und dem Entschleunigen!)
  • Strudelteig ausziehen (schaffe ich in 80 Prozent des Strudelziehens, aber egal, dann gibt´s halt Apfelmus.)
  • Füllen mit Äpfel, Zimt, Zucker und Butterflocken.
  • Einrollen und auf ein Blech geben.
  • Bei 180 Grad ca. 1 Stunde backen.OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Bei uns wird der Apfelstrudel zum Schluss noch mit etwas Milch übergossen, und noch 15 Minuten im heißem Rohr gelassen. Da ist der Duft schon so intensiv, da brauch ich nicht mal zum Essen rufen.

Der erste Apfelstrudel im Jahr mit den ersten Klaräpfeln ist eine Delikatesse.

                                Entschleunigen und Slow-Food gleichzeitig.

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2 Kommentare zu „Entschleunigung“

  1. Liebe Gabi, endlich hab ich es mal wieder geschafft in deinem Blog zu lesen, und bin erstaunt – das Klaus der Gechillte ist und du Stress hast…. 🙂 und froh endlich eine Frau zu kennen, die den Thermomix nicht als die ultimative Lösung für die Kocherei hält – sondern selber rühren, schneiden, weinen beim Zwiebelschneiden…. kosten, abschmecken, nachbessern mag – und nicht auf ein akkustisches Signal reagieren mag wie ein Lemming – „fügen sie 37,5 Gramm Zucker hinzu TÜT, und übrigens schaut mein Garten noch schlimmer aus ……
    Liebe Grüße Maria

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