Böhmische Verpel

Ich weiß eine Stelle, wo mein Heiligtum einer bestimmten Pilzart wächst.

Der nahe Ort heißt auch danach.

Irgendetwas mit Goldstadt oder so ähnlich.

Betonung auf Gold.

Ich gehe zu den Pappeln.

Der erste intensive Verpelgeruch schlägt mir entgegen.

Ich lasse mich zu Boden, rühre mich kaum noch von der Stelle.

Meine Augen scannen die Umgebung.

In meiner Vorstellung sehe ich die Verpel und suche so nach Ungereimtheiten am Boden.

Sie sind Meister des Versteckens und ich bin Meisterin des Entdeckens.

Das Finden der böhmischen Verpeln lässt einen Positiv-Cocktail an Hormonen in mir ausschütten.

Lauter Jubel ist aber unbedingt zu entsagen, da er eventuell andere Morchelsucher auf den Plan rufen könnte.

Und so begebe ich mich mit einer Handvoll an Verpelschätzen, gut getarnt mit Bärlauchblättern, nach Hause.

Die Zubereitung ist einfach wie genial.

Hopfensprossen und Verpeln in Butter gut und etwas länger durch-erhitzen, Bio-Ei vom Liebl-Hof darüber, etwas Salz und fertig.

Dieses Jahr hat Corona seine Vorstellung.

„Bleib daheim!“,  heißt die einzige Devise, die uns durchbringt.

Und so schwelge ich in Erinnerung.

Auch gut!

 

 

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