Manchmal rechne ich mein zu erwartendes Leben in Morchelsaisonen aus.
Das verdeutlicht mir jährlich, kein einziges Jahr davon zu versäumen.
Dieses Jahr schaut gut aus.
Es hat zum richtigen Zeitpunkt genug geregnet.
Meine deutschen Pilz-Kollegen können/dürfen noch nicht über die Grenze. Okay, ich darf auch nicht rüber, aber meine österreichischen Morchelplätze sind eh besser!
Wobei … Martin Hanslmaier, meinen geschätzten Freund, Pilzwisser und Alleskenner in der Natur, den vermisse ich schon sehr bei meinen Touren. Uns fällt das zweite gemeinsame Morcheljahr aus. Zusammen sind wir das beste Morchelteam ever!
Beim Morchelsuchen bin ich absolut fokussiert. Finde einmal eine Morchel von ein paar Zentimetern im dichten Bärlauch- und Brennesselwald. „Stecknadel und Heuhaufen“, sag ich nur!
Und erst die Euphorie beim ersten Morchelfund.
Ein Schrei möchte aus deiner Kehle dringen. Dieser implodiert still, er soll ja keine Mitsucher anlocken.
Der Glückscocktail an Hormonen ist dermaßen hoch, dass ich glücklich einschlafe und nächtens von meinen Lieblingen der Morcheln träume.
Und dann kommt noch der Genuss der Essenszubereitung dazu.
Der vorletzte Akt dieses für mich einzigartigen Erlebnisses ist das Morchelgericht an sich.
Spitzenköche sagen UMAMI pur.
Deswegen schlemmen alle so bei diesem Essen und wirken glücklich.
Zum Schluss noch die Essenz der Morchelsuche.
Von meinen gefundenen Morcheln schenke ich mindestens die Hälfte weg.
Dabei potenziert sich meine Glücksformel .
Die Morchel esculenta bereitet mir für zwei bis drei Wochen Glück, und ich nehme es an und bin dankbar.
Mögen noch viele Morchel Saisonen folgen.