Archiv der Kategorie: Hebamme

Geburtshilfe wieder in Frauenhand

Gebärende Frauen gehören von Frauen die das Wissen haben betreut.

Gebärende Frauen gehören vor allem auch während der langen Geburtsarbeit kontinuierlich begleitet.

Also nicht nur während der paar Stunden im Kreißzimmer.

Eine Geburt dauert halt mal cirka 12 -24 Stunden.

Es gibt viele Frauen, die sind alleine.

Und dann von den Ambulanzen heimgeschickt werden mit den Worten: „Wenn die Wehen alle 5-7 Minuten kommen, dann kommen sie wieder!“

Wo soll eine Gebärende daheim hin mit ihren Fragen?

Dem Wehen und dem Warten zwischen zu bald und zu spät?

Wie unsäglich und traurig mit soviel Alleinsein und Ängsten Wehenarbeit leisten zu müssen.

Nein, nicht die wehende Frau hätte sich darum kümmern müssen!

Wir als Hebammen, Frauen, Mütter und Großmütter müssen begreifen, dass ein gutes Gebären nur in einem dauerhaften großen weiblichen Zusammenhalt und Zusammensein möglich ist.

Heute trauere ich, ob meiner Einsicht, dass Hebammen viel gute Arbeit leisten, aber in patriarchalen Systemen verhaftet worden sind.

Geburt neu träumen

Manche Frauen erzählen mir von ihren Schwellenträumen, in denen sie ihre vergangene Geburtsgeschichte neu schrieben. Geburten von ihren Kindern, die anders als erhofft verliefen. So wie das Leben eben ist.

In Schwellenträumen kann Frau aktiv ihre Geburt neu träumen und erleben. Und sie so zu einem Akt der Selbstgestaltung machen.

Mit Schwellenzuständen sind immer Übergänge gemeint. Der Übergang vom Tag in die Nacht, vom Träumen zum Aufwachen …

Und manchmal passiert einer Frau dieses Wunder, die vielleicht traumatisierende Geburt noch einmal aktiv in einem Schwellenzustand neu zu erleben.

In Schwellenzuständen können die Frauen zu jedem Zeitpunkt der Geburt eingreifen, die Zeit anhalten, sich Zeit nehmen, die Personen so zu plazieren, dass es gut ist, die Gespräche ändern, usw.

Die Frauen ändern in ihrem Schwellenzustand all das, wo es ein mehr an Verständnis, Unterstützung, Aufklärung, Aufmunterung gebraucht hätte. Vielleicht die Zeit, um das Neugeborene selber in die Arme nehmen zu können, anstatt es auf dem Bauch gelegt zu bekommen. Zeit, um jede Wunde, jeden Schmerz, der ihr bewusst oder unbewusst zugefügt wurde, zu ändern und heilen lassen zu können.

Frauen erzählen oft Jahrzehnte nach der Geburt von diesem Heilerlebnis.

Eine Schwellengeburt erleben  und so umzugestalten zu dürfen, ist für mich ein nachträgliches Geschenk ans Leben.

Ich hoffe, dass es immer genug Frauen gibt, die Frauen in ihrer selbstbestimmten Art und Weise unterstützen, und so die Geburt wieder in einen Akt der Frauenkraft verwandeln.

Schwellenträume lassen Bindungen neu zu und hüllen dich noch einmal in den Zauber des Bondings.

Lassen Traumata verblassen und geben dir deine Kraft zurück.

Wenn die Zeit reif ist, passiert die Kraft des Heilens!baby-1681189_1280

Vielleicht gibt es Frauen, die Frauen unterstützen, aktiv einen Schwellenzustand herzustellen, um traumatisierende Geburten neu gestalten zu können?

Wieviel Wahrheit verträgt mein Kind?

Ende August erscheint ein Buch über Möglichkeiten Designerbabys zu kreieren.

Ich habe nicht viel gehört von der Radioansage, nur dass es einfach sei.

H I M M E L –  A R S C H – und  Z W I R N

Es ist mein Gebot der Stunde, eine Liebeserklärung an meine Söhne zu schreiben:

Ich liebe euch mit all euren Unzulänglichkeiten und Länglichkeiten.

Bedingungslos nehme ich euch an.

Ihr wart vom ersten Moment an perfekt für mich.

Es war Vorfreude, Neugier und auch etwas Angst, wie ihr ausseht und was ihr mitbringt.

Um nichts in der Welt möchte ich euch anders haben.

Jeder Quadratmillimeter an euch ist ein Kunstwerk des Lebens.

Ihr seid wie der goldene Schnitt, wunderschön anzusehen.

Ein großes Danke an die Launen der Natur.

 

Ich bin Hebamme und Mutter. Ich weiß, dass Gesundheit kein Selbstverständnis ist. Ich weiß, dass der Tod in jedem Lebensalter eintreffen kann. Ich kann verstehen, dass diese Erfahrung zu machen, eines von den ganz großen Einschnitten im Leben ist.

Ich bin mir aber sicher, dass durch designete Babys diese Erfahrungen nicht weniger werden. Ich denke, die Fragen der Kinder werden mehr werden.

Mama, Papa? Wie würde ich wohl ohne eure Manipulation aussehen? Wer würde ich sein? Würde ich anders denken, fühlen, handeln? Hättet ihr mich auch gemocht, wenn ich nicht den von euch ausgesuchten IQ hätte?

Wieviel Wahrheit verträgt dann dein Kind?

Für mich geht es um die bedingungslose Liebe!

Ich nehme dich so wie du bist.

Und so wie du bist, bist du genau richtig.

Ein JA zum LEBEN vom Anfang an.

 

 

 

Die Einsamkeit der Erstmütter

Gut ist gut genug!

Oder: Wie eine physiologisch- symbiotische Bindung sich langsam lösen darf.

Bei vielen Erst-Mamis herrscht Unsicherheit vor, ja alles richtig zu machen.

Das geht vom Stillen über Bio-Baby-Brei bis zu ökologischem Gewand und dem neuesten Erziehungsstil.

Und all dieser Perfektionismus kann über die Einsamkeit, die Mütter empfinden, nicht hinwegtäuschen.

Die Zerrissenheit zwischen ja alles richtig zu machen, dem Druck von außen und der eigenen Bedürftigkeit wird manchmal oder des öfteren  zuviel.

Oft kommt ein Ortswechsel dazu, und das Alleinsein und Fremdsein verstärkt sich mit einem Baby, da die Möglichkeiten, sich nach Freunden umzusehen, nicht die gleichen sind wie sie das ohne Kind waren.

Da die Rollen (auch wegen dem Gehalt) oft sehr traditionell gelebt werden (müssen), kommt hier manchmal eine Portion Unverständis in der Paarbeziehung auf („Du hast es ja gut, und bist den ganzen Tag zuhause!“ oder halt umgekehrt: „Du hast es ja gut, du kannst ja in die Arbeit gehen!“)

Der Drang, dem Baby immer und jederzeit das Beste zu geben, der Drang nach Perfektionismus, und gleichzeitig irgendwie den Schein nach vollendetem Mutterglück aufrecht zu erhalten, fordert ihren Tribut.

Einsamkeit und ein Gefühl des Versagens stellen sich ein – meist so Mitte des ersten Lebensjahres.

Und ab dem Zeitpunkt gilt noch viel viel mehr als zuvor … Gut ist gut genug!

  • Der Babybetreuungskreis darf sich ruhig erweitern.
  • Auch mit Vätern schlafen die Babys ein, wenn auch mit anderen Ritualen.
  • Zum Glück kommen die ersten Zähnchen, und das erste Essen wird auch schon geschafft.
  • Dies ergibt logische Freiräume, vielleicht auch mal alleine aufs Klo gehen zu können.
  • Stell dir die Frage: „Was vermisse ich am meisten seit dem Baby?“
    Spür ihr nach, und versuche dies wieder öfter mal zu tun!
  • Sich eine Vertraute suchen, die Verständnis für diese spezielle Baby-Gefühlswelt hat.
  • Und immer wieder mal herzhaft lachen!
  • Meine Freundin und ich riefen uns in auswegslosen Situationen mit unseren Babys an. Unser Code-Wort war: „Hauptsache gesund!“ Mit meiner besten Freundin war das Code-Wort „Sch..ss mit Reis!“
  • Omas und Opas sind Wunderheiler für ihre Enkel! Okay, die Süßigkeiten darf man echt verbieten! Und wohlgemeinte Ratschläge dankenswerter Weise ablehnen. Aber über die geschenkte Zeit freuen wir uns.

Wenn gerade Du in dieser Einsamkeit steckst, fühl dich einfach mal verstanden, vertrau dich jemandem an. Alleine brauchst du dich da nicht durchwurschteln.baby-feet-1527456_1280

 

Plädoyer für eine junge Mutterschaft!

Ihr jungen Frauen von heute
  • Juhu, Sex kann auch Kinder zeugen.
  • Bekommt eure Kinder einfach so, weil Liebe am Spiel ist.
  • Pfeift auf Karriere oder macht sie trotzdem!
  • Ihr seid perfekt für Kinder:
    jung, entspannt, unternehmungslustig, kreativ, …
    Ihr seid Zukunft!
Und wir älteren Frauen
freuen uns doch
  • wieder an fremdem Kinderlachen,
  • Trotzanfällen in Supermärkten,
  • an der Buntheit von Kinderfragen (meine beste gehörte Frage von einem Mäderl  ist im Moment die Frage : Doktor, welche Farbe hat deine Unterhose?)
  • am Oma sein zu dürfen.(wir sind nie zu jung dafür!)

Unterstützen wir doch junge Familien und Frauen mit Zeit, Gesprächen, aufmunterndem Zulächeln, etc …
die Ideen dürft ihr dafür haben!

An die Politik
  • schafft Rahmen, um sorgenfrei jung Kinder bekommen zu können
  • schließt Pensionslücken, wenn Kinder ungeplant reinschneien.
  • lasst uns mit Kindern Ausbildung, Lehren, Karrieren erleben
    oder zuhause sein – gut und finanziell unabhängig.
  • und lasst uns vor allem ZEIT.

Lasst uns eine neue Zeit erdenken, wo Kinder völlig natürlich dazugehören und selbstverständlich sind!

Wo wir uns auf diese Zeit freuen können !

Wo wir trotzdem unsere Arbeit und Zeit mit ihnen haben.

Nehmen wir Kinder als das Geschenk auf Zeit, mit dem wir am sorgfältigsten umgehen.

PS: Was ist jung? Fragt doch einfach über 20jährige bis wann sie jung empfinden!