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Die Philosophen!

Das neue Jahr beginnt gut.

Ich wälze tiefliegende Gedanken.

Nebenbei lese ich verschiedene Philosophen, und mit welchen Gedankengängen sie schwanger gingen.

Meine tiefliegenden Gedanken drehen sich gerade um den Topfen, der im Kühlschrank tief hinten liegt und das Verfallsdatum gefährlich überschritten hat.

Zum Glück gibt es Philosophen wie den Pythagoras, der sich mit Gedanken über die Hirse aufhielt.

Aussage: Er billigte und empfahl alles beim Essen, was das Körperempfinden in Ordnung bringt, und was zusammenziehend wirkt. Daher hielt er auch die Hirse für ein notwendiges Nahrungsmittel.

Gut so, lieber Herr Phythagoras!

Ich steuere den Topfen bei und Sie Ihre Hirse! (war man/frau damals per Sie?)

Und wir beide machen daraus den besten süßen Topfen-Hirse-Auflauf aller philosophischen Zeiten.

 

Topfen-Hirse-Auflauf

Zutaten: 100g Hirse, 500ml Wasser, 3 Eier, 500g Topfen, 50g Butter, Vanillezucker, Schale einer ungespritzten Zitrone, 40g Zucker, 1Prise Salz, 4-5 Äpfel, Rosinen wer mag.

Zubereitung:

Die Hirse im Wasser wie Reis kochen und abkühlen lassen.

Topfen, 3 Eidotter, zerlassene Butter, Vanillezucker, Zitrone, die Hälfte vom Zucker und eine Prise Salz cremig aufschlagen.

Die Hirse darunter rühren.

Nun die 3 Eiklar zu einem steifen Schnee schlagen und mit der anderen Zuckerhälfte in die Topfenmasse einheben.

In eine mit Butter ausgestrichene Auflaufform legt man die Apfelspalten und gibt die Topfen-Hirsemasse darüber.

Im vorgeheizten Backrohr bei 200Grad mindestens 1 Stunde backen.pug_hirseauflauf

Das Rezept ist auch für dich, Christine. Du bekommst es in Blog-Form!

Und für Klara Hofinger, die für mich eine wahre Denkerin und Künstlerin ist, und mich immer mit dieser Art an Büchern versorgt. Danke!

 

Entschleunigung

Entschleunigung – eine Kunst, bei der es bei mir oftmals hakt.

Ein gestraffter Zeitplan, Druck etc. verhindert die Entschleunigung oftmals.

Heute aber haben wir Zeit, mein Mann und ich.

Wir haben alle Zeit der Welt.

Der eine schneidet die Rosen, der andere kocht.

Die elektrischen Geräte bleiben im Schuppen. Kein Gedröhn von Heckenschere und Motorsäge und weiß  ich noch was, womit man eine dicke, alte Rosenstaude sonst noch schneiden könnte.

Dies wäre zwar meine bevorzugte Variante gewesen, da schnell, zack-zack und fertig.

Ich bewundere meinen Mann, in seinem Tun und der Hingabe dabei. Er schneidet die Rosen, liebevoll, eine nach der anderen, mit der guten alten Baumschere.

Meine Anti-Entschleunigungsfrage: „Dauert es dir nicht zu lange“?  Er sieht mich an, als käme ich vom Mond, und bei mir fällt der Groschen.

Mein Mann ist ein 1A-Entschleuniger und ich eine 1A-Antreiberin.

Ich will auch entschleunigen, und auch etwas tun dabei. Also mache ich Apfelstrudel nach ganz alter Art.

Wichtig: ich will, nicht ich muss!

  • Strudelteig selber machen – rasten lassen –
  • währenddessen die Äpfel stückeln (die aller-allerbesten Äpfel sind die Klaräpfel. Wenn der Nachbar welche hat, sind es meist Unmengen, und du bekommst sicher welche.) Bei den Klaräpfeln unbedingt die Schale dranlassen, die zergeht beim Kochen, und es spart Zeit (ätsch Gabi, erwischt wegen der Zeit und dem Entschleunigen!)
  • Strudelteig ausziehen (schaffe ich in 80 Prozent des Strudelziehens, aber egal, dann gibt´s halt Apfelmus.)
  • Füllen mit Äpfel, Zimt, Zucker und Butterflocken.
  • Einrollen und auf ein Blech geben.
  • Bei 180 Grad ca. 1 Stunde backen.OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Bei uns wird der Apfelstrudel zum Schluss noch mit etwas Milch übergossen, und noch 15 Minuten im heißem Rohr gelassen. Da ist der Duft schon so intensiv, da brauch ich nicht mal zum Essen rufen.

Der erste Apfelstrudel im Jahr mit den ersten Klaräpfeln ist eine Delikatesse.

                                Entschleunigen und Slow-Food gleichzeitig.

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Einmal China und zurück….

In 3 Stunden ist das schaffbar!20150502_130759

Wie:

  • Nimm einen Pilzkorb.
  • Komm zu mir.
  • Wir borgen uns die Leiter vom Biohof Liebl …
  • und gehen in den Lindet zu meinem chinesischen Plätzchen.

Wir beginnen nun in aller Ruhe China zu beernten.

  1. Oder besser gesagt den Mu-Err Pilz. So heißt er im Geschäft, wenn du ihn teuer und getrocknet kaufst.
  2. Auricularia auricula-judae, wenn du mit den Mykologen unterwegs bist.
  3. Judasohr wird er auch genannt – so sag ich es meistens.

Dieser Pilz liebt den Regen (welcher Pilz nicht?), Holundersträuche und Buchen, die ihre besten Tage schon hinter sich hatten. Den Namen hat er, weil er wie ein Ohr aussieht, und auch ziemlich knorpelig ist.

Der Geschmack: ich muß die Wahrheit sagen, er schmeckt nach NICHTS. Aber auch aus NICHTS lässt sich was machen. (Sieht man ja grad bei den Wahlplakaten)

In China haben sie die Sojasoße. Da wird aus dem NICHTS schon ETWAS.

Ich mach es so ähnlich, ich woke auch. Das ist eine ziemlich lustige Angelegenheit (außer du hattest gerade Küchenputz) Eigentlich ist es wie Popcorn machen, aber ohne Deckel. NO RISK NO FUN! Öl ziemlich heiß werden lassen – Judasohr rein – und Spaß dabei haben. Nur für 2-3 Minuten. Sie werden ploppen, sich zu Kugeln aufblasen und dir vielleicht um die Ohren fliegen. Jetzt, da die Zeit reif für Hopfensprossen und Bärlauchblüten ist, kurz mitbraten. FERTIG! Salz darauf, ein Glaserl Wein dazu und bei diesem Regenwetter einen gemütlichen Fernsehabend!OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERAMein Filmtipp dazu:

Eat Drink Man Woman (1994) Ein ziemlich cooler chinesischer Film.

PS: Außerdem ist das Judasohr in der traditionellen chinesischen Medizin ein Heilpilz und sorgt sicher für ein LAAAAAAAAAAANGES LEBEN!

Bitterorangenmarmelade

OLYMPUS DIGITAL CAMERAInnsbruck ist nicht nur zum Studieren gut, es lassen sich auch Besonderheiten entdecken.

Das erste Mal in meinem Leben habe ich Bitterorangen gefunden.

Nur um darin im Griechenland-Urlaub der vorigen Jahre zu schwelgen.

Ich hatte Angeliki sogar das „ganz geheime“ Familienrezept für Bitterorangenmarmelade rausgelockt.

Aber meerumbrandet und Sonnenuntergangsgeschädigt, weiß ich nur noch, dass Bitterorangen dabei waren!

Auf der Jagd nach einem Rezept bin ich auf Esskultur gekommen (Internet sei Dank!)

Zum Tun:

Ein bisschen Schneeflocken, grau in grau das Wetter, und die Küche orange durchflutet. Der bitter-orangige Duft steigt in die Nase und legt sich samtig auf die Vorderspitze der Zunge.

Die Jungs fragen ob es Punsch gibt, oder die Duftlampe angeworfen wurde.OLYMPUS DIGITAL CAMERA

NEIN; ich produzier gerade URLAUB. Und das volle 2 Tage!

Ja, so ein Kilo Orangen – im Vorfreuderausch gekauft, artet bei mir in Arbeit aus!

FAZIT: Es schmeckt köstlich. Urlaub pur!

Wer nachkochen mag… Bitterorangen gibt´s nur bis Februar!

Und zum Rezept:
Besser kann man Fotos nicht machen und dieses Rezept beschreiben.
Ich habe mich genau an die Anleitung gehalten. www.esskultur.at

Die Hagebuttenfrau!

Hagebuttenfrau
Mein Gesichtsausdruck zeigt die dornige Arbeit!

Den ganzen Sommer hatte ich Freude an den wundervoll duftenden Heckenrosen.

Jetzt nach dem ersten Frost wartete die Hagebuttenernte. ENDLICH!!!!

Mein ganz persönlicher Vitamin C Schub pur.

Sehr begehrt ist die Hagebuttenmarmelade.

Ich koche dazu die Hagebutten (die Köpfchen hab ich vorher entfernt) in Apfelsaft weich.

Einmal durch die Flotte Lotte und einmal durch ein Haarsieb streichen, fertig.

Hört sich schnell an, dauert aber Stunden!

FrühstückIch liebe dieses Mark auf einer süßen Topfencreme, oder auf ein Butterbrot zum Frühstück.